Die Aktie von E.ON kennt kein Halten mehr, das Papier ist mit viel Schwung auf ein neues Langzeittief gefallen. Die Anleger packt die Sorge, dass die mannigfaltigen Probleme den Konzern überfordern könnten. Taktisch ist die Aktie gerade deswegen langsam interessant.
Es ist ein Doppelschlag gegen die geplante Neuausrichtung des Unternehmens, der vom Bundeswirtschaftsministerium ausgeht. Nach einem neuen Gesetzentwurf kann sich E.ON mit einer Ausgliederung der Aktivitäten nicht der Haftung für die Altlasten des Atomgeschäfts entziehen. Das Management hat als Reaktion darauf kurzerhand das Vorhaben, diesen Bereich ebenfalls in die neue Tochter Uniper (die das Geschäft mit fossilen Energieträgern bekommt) auszugliedern, abgeblasen.
Gleichzeitig hat Wirtschaftsminister Gabriel dem Aufbau eines Kapazitätsmarktes für Deutschland erneut eine Absage erteilt. Das wäre eine große Hilfe für die Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen gewesen, die unter mangelnder Auslastung leiden. Stattdessen soll es hier eine kleine Lösung bringen, eine Kapazitätsreserve bestehend aus einigen Braunkohlekraftwerken.
Schlechte Nachrichten für E.ON, die den jüngsten Absturz erklären. Die Neuausrichtung wird nicht mehr der große Befreiungsschlag. Dennoch halten einige Analysten die Marktreaktion für übertrieben, Merrill Lynch und Societe Generale etwa haben trotz der gescheiterten Ausgliederung des Atomgeschäfts ein Kursziel von 12,40 bzw. sogar 13,50 Euro ermittelt.
Zumindest taktisch dürften sie mit ihrer Kaufempfehlung Recht haben. Die Aktie ist massiv überverkauft, eine kräftige Gegenbewegung sollte in naher Zukunft drinsitzen. Dann könnte E.ON durchaus die Marke von 10 Euro noch einmal sehen.
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